Freitag, 25. Februar 2011

M. Tyrell besteigt den Eisernen Thron

Dies ist ein Spielbericht über eine Partie "Der Eiserne Thron" mit einigen Regeln der Erweiterung "Die Thronkriege". Achtung, er ist sehr lang geworden. Und vermutlich stellenweise nicht völlig akkurat, da er aus dem Kopf verfasst worden ist. Konkurrenten um den Thron waren Manuel Tyrell, Thorsten Baratheon, Ashwani Lannister und meine Wenigkeit, Michel Stark. (Wir haben gelost. Warum ich trotzdem fast nur Stark spiele, keine Ahnung.) Manuel und ich kennen das Basisspiel, die anderen beiden waren neu, keine hatte bisher mit der Erweiterung gespielt.

Verwendete Regeln:
- Alternative Hauskarten
- Auswahl von drei Hauskarten pro Schlacht, wobei dann eine zufällig bestimmt wird
- Aufdecken von drei Westeros-(Ereignis-)Karten im Voraus.
- Häfen

Die Eröffnung war reichlich untypisch, Baratheon schickte ein Schiff in die Narrow Sea und setzte einen Ritter auf den Twins ab, was Stark davon abhielt, mit voller Macht nach Seagard zu marschieren - normalerweise die naheliegenste Taktik.

Lannister marschierte zwar in den Searoad Marschen und in Blackwater auf, zog sich aber bald wieder zurück. Zu einem Konflikt zwischen Lannister und Tyrell sollte es lange nicht kommen. Zögerlich, aber doch in den nächsten paar Runden, besetzte Lannister die Ironmans Bay mit einem Schiffen und Pyke mit einem Infanteristen.

Stark rekrutierte eine Flotte im Eismeer, erbat sich von Tyrell erfolgreich die Räumung der Sunset Sea und griff daraufhin Lannisters Flotte im Golden Sound an, die sich geschlagen, aber nicht vernichtet, in die Ironmans Bay zurückziehen musste. Es folgten regelmäßige Überfälle der Starks aus dem Golden Sound in die Umgebung, um zu verhindern, dass die Flotte der Lannisters ihre Unterstützung beim Kampf um Seagard bereitstellen könnte.

Währenddessen verbreitete sich Haus Tyrell relativ ungestört unter häufigen Freundschaftsbekundungen an jedermann im Süden und bereitete die Erstürmung von Sunspear vor.

Haus Baratheon und Haus Stark verhandelten lange über den störenden Ritter auf den Twins und die dazugehörige Flotte in der Narrow Sea. Die Flotte zog ab, der Ritter blieb, entgegen der Absprachen. Eine Runde später gewährte Baratheon den Starks den Eisernen Thron - es war ein Gleichstand entstanden und der Throninhaber musste entscheiden - im Gegenzug gegen das Versprechen, dass Stark das Haus Baratheon im Falle eines Gleichstands bevorzugen möge.

Stark konnte das Versprechen nicht halte (bzw. hatte es leichtfertig gegeben), da bei beiden weiteren Bietrunden jeweils nur Stark und Baratheon gleich viel boten. Großmütig gab Baratheon zu, dass Stark in dem Fall ihm nicht den Vortritt lassen müsse - und nahm in der nächsten Runde mit einer starken Flotte zunächst die Narrow Sea und dann die Shivering Sea ein und landete eine mächtige Streitmacht in Karhold an. Außerdem eroberte der Ritter aus den Twins Moat Cailin, das die Starks im Vertrauen auf das Bündnis nur schwach verteidigt gelassen hatten.

Die Rückeroberung erfolgte mit aller Härte des Nordens, aber auch beim eiskalten Zorn der Starks haben diese nur eine begrenzte Anzahl Soldaten, und so war ab diesem Zeitpunkt Seagard nur noch von einem Ritter verteidigt - ein Umstand, den Stark bis zum Ende nicht mehr abstellen konnte. Moat Cailin wurde dauerhaft mit zwei Rittern befestigt, der Ritter mit dem goldenen Hirsch von Baratheon wieder in die Twins verjagt.

Etwas später verließ auch Baratheons Armee Karhold wieder Richtung Süden, da langsam klar würde, dass nicht der angeschlagene Wolf von Winterfell den Thron erobern wurde, sondern dass die Rose von Tyrell kurz vor der vollsten Blüte stand. Nur durch einen Fehler der Tyrells selbst gelang es, ihren Sieg noch einmal zu verhindern, doch das hatten die Lannisters genutzt und ihrerseits nun schon sechs Städte erobert.

Die östliche See war von Norden bis Süden fest in der Hand der Baratheons, bis die Wildlinge kamen und Baratheons Armeen fast gänzlich von der Karte fegten.

Die neunte Runde brach an und es war klar, dass das Spiel auf Messers Schneide stand. Baratheon war geschlagen, seine Burgen so gut wie ungeschützt. Zwar hielt ein trotziges Schiff die Shivering Sea, um den Wolf zu erzürnen, und die wenigen verbleibenden Truppen standen in der Dorne und in Oldtown, das Baratheon kurz zuvor überraschend eingenommen hatte, aber Dragonstone war unverteidigt und in all der Zeit war der rechtmäßige Erbe Roberts nie dazu gekommen, die Königsstadt Kings Landing zu erobern.

Stark war geschwächt von den Grabenkämpfen mit Lannister und den Überfällen von Baratheon und hielt zwar noch den gesamten Norden - außer Flints Finger, um die sich Lannister und Tyrell böse zerstritten haben, aber hatte kaum Möglichkeiten, auf den Süden einzuwirken, in dem die Krone wohl demnächst vergeben werden würde. Nur eine kleine Flotte im Eismeer konnte in den Kampf um Flints Finger eingreifen. Insbesondere war Seagard an Lannister verloren gegangen, als die unruhige See der Flotte der Lannisters erlaubte, den Landangriff zu unterstützen. (Es dürfte keine Plünderung gelegt werden, mit der die Unterstützung hätte verhindert werden können.)

Lannister hielt Riverrun, Seagard, Pyke und Lannisport und hatte auch Harrenhal und Crackclaw Point erobert. In Riverrun war eine riesige Armee versammelt und in der Ironmans Bay eine große Flotte - die Schiffe der Starks im Golden Sound, die diese Flotte in ihre Schranken gewiesen hatte, waren in den Tumulten rund um die Wildlinge verloren gegangen. Die Streitmacht in Crackclaw Point war allerdings zu schwach, um Kings Landing einzunehmen oder jemanden daran ernsthaft zu hindern. Flints Finger schien die siebte Burg zu sein, auf die der Löwe schielte.

Tyrell hatte zwar nur fünf Burgen - Highgarden, Flints Finger, Sunspear, Die Weite und Storms End, hatte aber ziemlich sicher die Möglichkeit, Kings Landing und Dragonstone einzunehmen und niemand hätte ihn daran hindern können.

Aus der Sicht von Haus Stark war der Norden das Zünglein an der Waage und Eddard würde alles dafür tun, dass der keiner der anderen König wird, oder aber wenn, dann so spät und knapp, wie möglich. Daher machte der Wolf knurrend klar, dass er Tyrell zum König machen würde, indem er die Verteidigung bei Flints Finger unterstützt, wenn Lannister dort zu früh angreifen würde. Dafür würde er danach auch den Angriff unterstützen. Zu früh deshalb, weil im Osten eine Flotte der Starks in die Narrow Sea gefahren war und er eine Streitmachte sammelte (1. Bewegung), um Crackclaw Point aus den Hände des Löwen zu winden. (2. Bewegung) Danach hätte der Löwe ruhig eine weitere Burg einnehmen dürfen, ohne zu gewinnen. Und sogar müssen, damit nicht doch die dornische Rose triumphiert.

Der Plan schien perfekt, Lannister war eingeschüchtert und wartete mit seinem Angriff. Aber Tyrell war geschickter und Baratheon schon schwächer, als alle gedacht hatten. Mit einem meisterhaften Angriffszug gelang Tyrell die Eroberung von Kings Landing (1. Bewegung) und Oldtown (2. Bewegung), noch bevor die Flotte der Starks Crackclaw Point erreichten und lange bevor die Flints angegriffen würden. Der Macht von sieben vereinigten Städten und Festungen konnten sich die Häuser nicht entziehen und erklärten Manuel Tyrell zum König der Sieben Königslande.

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