Dienstag, 19. Januar 2010

Kinderschutzverwaltung

Ich habe lange nichts geschrieben, hier kommt was neues:

Letztes Jahr im September waren wir mit unserer Tochter bei der Kindervorsorgeuntersuchung U7. (Alles war in Ordnung, aber das soll hier gar nicht Thema sein.) Vor einigen Tagen erreichte uns jetzt ein Brief der LIGA.NRW, worin uns das gute Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit daran erinnerte, dass vor wenigen Tagen der vorgesehen Zeitraum für die U7 abgelaufen sei. Wir mögen sie doch bitte nachholen, oder - falls schon geschehen - kurz telefonisch, schriftlich, auch per Email, Bescheid sagen, dass die Untersuchung stattgefunden hat.

Als internet-affiner Zeitgenosse habe ich der LIGA gerne eine Email geschrieben, als politisch interessierter und kritischer Mitbürger nicht ohne anzumerken, dass der vorgesehen Zeitraum für die Untersuchung nicht etwa wenige Tage zurückliegt, sondern Ende September auslief.

Für derartige, kritische Anmerkungen scheint die LIGA kein Personal übrig zu haben. Wohl aber genug, um mir ausführlich mitzuteilen, ich möge doch die entsprechenden Seiten des gelben Untersuchungsheftchens, in dem die Untersuchungsergebnisse stehen, kopieren und ihnen zusenden. Wie schon im ersten Brief hatte kein Sachbearbeiter mit Namen unterschrieben. Wie schon im ersten Brief waren die Ausführungen begleitet von der - sagen wir - "Information" , dass man nach 30 Tagen die entsprechende städtische Behörde einschalten würde, die dann weiter nachforschen wurde.

Mit anderen Worte:
Die Erinnerungsfunktion der Behörde kam viel zu spät. Die Erinnerungsfunktion kam unnötigerweise, da ich ja mit Hannah bei der U7 war. Die Erinnerungsfunktion gibt sich nur mit schriftlichen Beweisen zufrieden. Und droht ansonsten mit Besuchen des Jugendamts.

Für mich klingt das, bei allem guten Willen, danach, dass ich auf Grund von spärlichen Indizien, nämlich dass mein U7-Besuch irgendwie nicht bei dieser Behörde dokumentiert worden ist, unter Verdacht gerate und nun selbst Beweise und Belege beibringen muss, um den Verdacht auszuräumen. Tue ich das nicht, muss ich mit Konsequenzen rechnen. Ausserdem klingt das für mich nach Verschwendung von Steuermitteln in einen massiven Verwaltungsapparat. Diejenigen, die diese Briefe an mich schreiben, wären besser beschäftigt, vor Ort in gefährdeten Familien nach dem Rechten zu sehen oder meinetwegen junge Eltern ein- oder zweimal zu besuchen und Hilfe anzubieten.