Samstag, 22. Oktober 2011

Finanzen und die schwäbische Hausfrau

Es würde ja eigentlich schon häufig genug der Vergleich gezogen zur schwäbischen Hausfrau, die auch kein Geld ausgibt, wenn sie keines hat. In einem Punkt muss ich dem zwar widersprechen, denn manchmal lohnt sich die Aufnahme eines Kredits - zum Beispiel beim Hauskauf oder bei einer Unternehmensgründung - aber im Prinzip ist die Aussage die, dass der Staat - eben wie genannte schwäbische Hausfrau - kein Geld ausgeben sollte, was er nicht hat.

Wenn ein Unternehmen, ein Haushalt oder eine einzelne Person kein Geld mehr hat, dann sollte gespart werden und wenn das nicht reicht, dann droht eben die Insolvenz. Es ist verständlich, dass man bei großen Banken, Unternehmen oder gar Staaten da vielleicht nicht schnell mit diesem letzten Schritt einhergeht. Aber irgendwann muss man einsehen, dass es nicht anders geht. Entweder das oder man legt sich darauf fest, dass man - wer auch immer man in dem Fall ist, zuletzt war es meistens die BRD und die EU - für den Erhalt auf alle Fälle garantiert.

Wenn ich das jetzt auf Griechenland bzw. die ganze EU-Schuldenkrise beziehe, dann komme ich zu folgendem Schluß: entweder hören wir langsam mal auf, den hochverschuldeten Staaten weiter Geld nachzuwerfen, das durch die Zinsen und die Schieflage einfach verschwindet, oder wir erklären uns mal langsam endgültig solidarisch. Und das liefe dann wohl auf eine Fiskalunion - soweit ich die Bedeutung des Begriffs verstehe - hinaus.

Stattdessen pumpen wir aus unseren überschuldeten und negativen Budgets Milliarden in die noch überschuldeteren und negativeren Budgets der Schuldenstaaten (und noch ein paar Banken, wenn es nach Herrn Sarkozy geht) und fordern die überschuldeteren Schuldenstaaten dazu auf, sich an den Rand der Revolution zu sparen.

Und weil wir als Bundesrepublik Deutschland so viel weniger verschuldet sind und ja vor allem nicht so viel neue Schulden machen wie die bösen Griechen, um jetzt mal ein Beispiel zu nennen, können wir uns auch milliardenschwere Steuersenkungen leisten.

Ich glaube, es hakt!

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